Erst DM, dann Bundesliga
Nach neun langen Monaten ohne sportlichen Wettbewerb dürfen die Futsaler der TSG sich noch diesen Monat mit den besten Teams Deutschlands messen, bevor sie sich im September aller Voraussicht nach den Traum von der Bundesliga erfüllen werden.
Futsal-Bundesliga, die Mainzer kommen! Die TSG 1846 Futsal ist nach dem vorzeitigen Ende der Regionalliga-Saison, die mithilfe der Quotientenregel gewertet wurde, Südwest-Meister und damit sportlich für die neue, eingleisige Bundesliga qualifiziert. „Mitte Juni wird der DFB entscheiden, ob unser eingereichter Finanzplan stimmig und sinnvoll ist“, erklärt Spielertrainer Christian Wölfelschneider den finalen, noch ausstehenden Schritt für die Teilnahme an der zehn Teams starken Liga. „Da sind wir aber sehr optimistisch und gehen fest davon aus, dass diese Entscheidung positiv ausfällt.“
Mit Blick auf die Reaktion innerhalb der Mannschaft sagt er: „Es wäre natürlich emotionaler gewesen, wenn wir in einer klassischen Saison das entscheidende Spiel zur Bundesliga-Teilnahme gewonnen hätten. Trotzdem sind die Freude und Erleichterung groß, denn das ist das, worauf wir seit Monaten hingearbeitet haben.“ Außerdem kündigt der 31-jährige an: „Wenn die Lizenz endgültig sicher ist, werden wir das bei Kuehn Kunz Rosen nochmal gebührend feiern.“
Halbfinale ist drin
Ebenfalls Grund zur Freude bietet dann hoffentlich die Leistung bei den Deutschen Meisterschaften. Bevor der Titel ab September in der Bundesliga ausgespielt wird, muss sich die beste deutsche Futsal-Mannschaft dieses Jahr noch ein letztes Mal durch das annuelle Finalturnier kämpfen, das (17. bis 20. Juni) in Duisburg stattfindet. Auch die Mainzer Futsaler sind dort dank des Titels in der Regionalliga Südwest vertreten und werden im Viertelfinale einsteigen. „Wenn wir dort einen machbaren Gegner zugelost bekommen, traue ich uns das Halbfinale schon zu“, sagt der Mainzer Trainer. „Aber deutscher Meister werden wir nicht, so ehrlich muss man sein.“
Ohnehin diene das Turnier drei Monate vor Bundesliga-Start vor allem einer Standortbestimmung. Bei 100 Prozent wird das Leistungsvermögen der Mainzer wohl nicht sein, schließlich dürfen sie erst seit zwei Wochen wieder regulär trainieren. Andere Teams können dank niedrigerer Inzidenzen teilweise bereits seit zweieinhalb Monaten in der Halle arbeiten.
Die Kaderplanung läuft auf Hochtouren
„Die Deutsche Meisterschaft ist für uns ein guter erster Gradmesser“, findet Wölfelschneider, der aber gleichzeitig betont: „Für die Bundesliga-Saison werden sich viele Kader noch verändern und die Karten dementsprechend neu gemischt.“ Auch die TSG selbst war auf dem Transfermarkt bereits aktiv und ist sich mit vier Spielern einig – unter ihnen auch ein ehemaliger U21-Nationalspieler aus Osteuropa. Namen wird der Verein bald über seine offiziellen Kanäle bekannt geben.
„Schon seit Februar sind wir außerdem mit unseren eigenen Spielern im Gespräch“, berichtet Spielertrainer Wölfelschneider. „Wir wollen natürlich so Vielen wie möglich die Bundesliga ermöglichen.“ Doch das sportliche Niveau sei hoch und auch die Möglichkeit, gleichzeitig Futsal-Bundesliga und Fußball zu spielen, sehe die sportliche Leitung eigentlich nicht. „Da war die Rückmeldung aber sehr positiv und viele haben zugesichert, sich auf den Futsal fokussieren zu wollen.“
Um wirklich jedem die Chance zu bieten, den Sport weiter hochklassig zu betreiben, laufen aktuell Bestrebungen, dass die Zweite Mannschaft in der kommenden Saison den Platz der Ersten in der Regionalliga einnimmt. Spielertrainer dieses Teams wird Luca Mastinu sein, der bereits seit der Gründung der Futsal-Abteilung vor fünf Jahren bei der TSG ist.
Ein Team aus Freunden für sportbegeisterte Mainzerinnen und Mainzer
Eben jene Verbundenheit zum Verein und der Region ist es laut Wölfelschneider auch, die ihn ab September – wenn Corona es zulässt – von einer vollen Heimspielhalle in der Mainzer Oberstadt träumen lässt: „Was uns ausmacht, ist die regionale und lokale Identifikation mit der Stadt, die wir in der Bundesliga repräsentieren wollen. Wir sind ein Team aus Freunden und wollen Anlaufstelle für sportbegeisterte Mainzerinnen und Mainzer sein.“ Hinzu komme die hohe Attraktivität des Sports: „Futsal ist intensiv, liefert ständig Höhepunkte und wird nie langweilig. Meine Erfahrung ist: Wer sich’s einmal anschaut, kommt wieder.“
Einen ersten Selbsttest diesbezüglich können Interessierte bei der deutschen Meisterschaft machen, die der DFB im kostenfreien Livestream überträgt. Hinzu kommt eine multimediale Berichterstattung auf den offiziellen Kanälen der TSG. Das Internetportal SPORTAUSMAINZ ist zudem vor Ort und berichtet von den Mainzer Spielen.
by David Kulessa