Futsal als sozialer Klebstoff auf unserer Indonesienreise

„We will only understand the miracle of life fully when we allow the unexpected to happen.“ (Paulo Coelho)

„Wir verstehen erst dann das Wunder des Lebens, wenn wir dem Unerwarteten erlauben, zu passieren.“

Da auch Paulo Coelho und sein Alchemist auf unserer Reise eine mittelgroße Rolle eingenommen haben, passt dieses Zitat doppelt zu unserem Futsal-Abenteuer auf Gili Air. Denn ein zweistündiges Futsal-Spiel mit und gegen Bewohner der Insel hatten wir sicher nicht erwartet, als wir zwei Tage zuvor im strömenden Regen auf der paradiesischen Insel andockten. Nach fast dreistündiger Speedboat-Fahrt durch den welligen indischen Ozean zwischen den indonesischen Inseln Bali und Lombok trennten uns nur noch 250 Meter und enge Pfade mit großen Pfützen von einem trockenen Zimmer im „Café des Arts“.Dort angekommen begrüßte uns ein junger Mann mit langen schwarzen Locken, der sich uns als Alung vorstellte – und wenig später unsere Futsal-Eintrittskarte werden sollte. Nach einem Erkundungstag mit dem Fahrrad – die Insel ist in 45 Minuten umrundet, motorisierte Fahrzeuge gibt es nicht – erzählte Alung uns abends davon, dass er öfter mit Freunden kicken geht und Futsal spiele. Wir trauten unseren Ohren kaum. Und wenig später hatten wir Alungs Einladung, an einem der kommenden Abende mitzuspielen, dankend angenommen. Am nächsten Tag schrieb er uns, dass er genügend Freunde und Bekannte zusammengetrommelt hatte; einer von ihnen verschob sogar einen geplanten Trip nach Lombok, um mit uns zu spielen. Wir trafen uns um kurz vor acht Uhr abends in Sportklamotten im Café des Arts – mit unseren Sneakern waren wir im Vergleich zu Alung ein wenig underdressed. Alung kletterte auf Peters Fahrrad und wir fuhren los, unterwegs schlossen sich einige unserer Teamkollegen unserem Tross an. Und nach zehn Minuten Fahrt durch die kleinen Gassen der überschaulichen Insel tauchte es vor uns auf: ein einwandfreier blauer Belag und zwei Tore, eingebettet in einen Käfig aus Metall und meterhohen Netzen. Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus, stellten uns unseren Mitstreitern vor und testeten Bälle und Keeper. Das gegnerische Team war ebenfalls schnell bereit und so eröffnete der Schiedsrichter (ja, auch den gab es) das Fünf-gegen-Fünf. Nach einem schnellen 1:1 wechselten wir erstmals durch und es passierte eine Weile auf beiden Seiten nicht viel. Der Spaß war riesig, das Niveau sehr ordentlich, die Spielzüge durchaus ansehnlich. Und langsam aber sicher setzten wir uns ab, die manuell gepflegte Anzeigetafel zeigte 11:2 für uns an. Vom Rückstand angestachelt sorgten unsere Gegner dafür, dass nicht wie ursprünglich vereinbart eine Stunde gespielt wurde, sondern am Ende beinahe zwei. Und es wurde nochmal spannend, da die Luft in unserem Team durchaus nachließ und zwei unserer neun Spieler, von denen einer auch auf Lombok im Verein spielt, verletzt ausschieden – unter anderem unser zuvor überragender Rückhalt im Tor. Doch näher als drei Tore kamen unsere Widersacher nicht mehr heran und so beendeten wir die Partie überglücklich und triefnass geschwitzt mit einem 17:14 Sieg.

Vielen Dank an Alung und alle Mitstreiter, dieses Erlebnis werden wir in sehr guter Erinnerung behalten.

PS: Schon ein paar Tage zuvor war Peters TSG-Hose der Türöffner für eine intensive Bekanntschaft mit einem jungen, futsalaffinen Ehepaar aus den USA. Wieder einmal der Beweis: Futsal verbindet, auch über Ländergrenzen hinweg.