„Ich bin mir sicher, dass wir es unter die besten acht Teams schaffen“
Aziz Derrou (35) spielt seit seiner Kindheit Futsal, hat bereits WM-Erfahrung gesammelt und wollte eigentlich schon im Sommer zur TSG wechseln. Mit etwas Verspätung hat es nun endlich funktioniert. Kurz vor Beginn der Rückrunden-Vorbereitung stellt sich der Marokkaner im exklusiven Gespräch vor.
Herzlich Willkommen in Mainz, Aziz! Lass uns mit einer kurzen Vorstellung beginnen. Wo liegen deine Stärken auf der Platte?
Ich spiele seit meiner Kindheit Futsal und wurde seitdem von internationalen Trainern trainiert. Dank dieser Erfahrung kann ich das Spiel sehr gut lesen und würde das neben den Laufwegen und der Defensive zu meinen großen Stärken zählen. Außerdem habe ich eine sehr starke Technik.
Auf welcher Position siehst du dich am ehesten?
Da bin ich nicht festgelegt. Ich kann überall spielen, so kenne ich das auch aus der Nationalmannschaft, wo es ebenfalls keine bestimmten Positionen gibt.
Du hast zuletzt in Eschborn Hessenliga gespielt. Wie bist du zur TSG gekommen?
Ich hatte die TSG im Blick gehabt, seitdem sie in der Hessenliga gespielt haben und war sofort begeistert von der Organisation und der Professionalität. Als ich erfahren habe, dass sie Bundesliga spielen, wollte ich unbedingt schon im Sommer einsteigen. Deswegen habe ich mit Christian (Wölfelschneider; Anm. d. Red.) am Anfang der Saison gesprochen. Da war ich zwar etwas zu spät, aber Christian sagte mir, er meldet sich, sobald der Wechsel möglich ist, und das hat er jetzt im Winter getan.
Die Mannschaft konntest du wegen der Winterpause noch nicht kennenlernen, aber du hast ja bereits mit Christian gesprochen und weißt sicherlich, dass du einer der erfahrensten Spieler im Team bist. Welche Rolle möchtest du dementsprechend in der Mannschaft einnehmen?
Ich versuche immer, meine Erfahrung mit dem Team zu teilen und auch bestimmte Dinge auf dem Spielfeld zu korrigieren. Denn Futsal ist ein Teamsport, bei man auf einen guten Teamgeist und Zusammenspiel angewiesen ist. Ich freue mich immer, im Team viel beizutragen, um stets besser zu werden und die Mannschaft nach vorne zu bringen.
Hast du die Bundesliga-Hinrunde verfolgt?
Ja, ein bisschen. Vor allem im Internet habe ich mir immer wieder die Ergebnisse und Highlights angeschaut.
Glaubst du, der Klassenerhalt ist möglich?
Ja, der ist möglich, wenn die Mannschaft hart arbeitet, mit Kopf spielt und zusammenhält. Futsal ist ein besonderes Spiel, bei dem es ganz besonders den Kopf braucht, um Erfolg zu haben. Ich bin mir sicher, dass wir es unter die besten acht Teams schaffen.
Du hast 2012 bei der Futsal-WM in Thailand das Trikot der marokkanischen Nationalmannschaft getragen. Erzähl ein bisschen was von dieser Erfahrung.
Alles hat 2010 angefangen, als wir im Afrika-Cup den zweiten Platz erreicht haben. Anschließend hat der Fußballverband angefangen, den Futsal stärker zu fördern und hat eine Erste Liga ins Leben gerufen. 2011 haben wir dann mit der Nationalmannschaft in der Mediterranean League gespielt und uns gegen viele afrikanische Nationen durchgesetzt, um uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die Endrunde war dann ein bisschen schwer, weil wir das erste Mal auf einer professionellen Bühne gespielt haben und einen anderen Hallenboden gewohnt waren. Doch auch wenn wir keinen Punkt holen konnten, haben wir gute Spiele gemacht und es war eine großartige Erfahrung. Zudem hat sich der Futsal in Marokko seitdem immer weiterentwickelt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Interview by David Kulessa